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Channel: Kunst – Tingler
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Zu banal

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Für den Richter nicht der Rede wert: «Shake It Off» von Taylor Swift. (Video: Youtube)

Was ist das Banale, meine Damen und Herren? Das Banale in der Kunst? Nun, Kunst sollte ihren Rezipienten, sofern sie was taugt, den Weg zu inneren Orten weisen, an denen sie an das Substrat menschlichen Verständnisses, menschlicher Intuition und menschlicher Erfahrungen rührt. Das habe ich irgendwo im Internet aufgeschnappt. Oder das: Grosse Kunst schenkt uns Einsichten und Empfindungen, die als Axiome der menschlichen Natur in all ihren wunderbaren und widerwärtigen Spielarten gelten dürfen: Wir erfahren etwas über primäre zwischenmenschliche Beziehungen, über universelle, ewig gültige ethische Entscheidungen, über authentische, nicht manipulierte Emotionen.

Und offenbar erfahren wir dies nicht – bei Taylor Swift. Jedenfalls nach Auffassung jenes Richters, der, wie die BBC unlängst meldete, in Swifts Songzeile «Playas, they gonna play, and haters, they gonna hate» (aus dem Swift-Stück «Shake It Off») keine Urheberrechtsverletzung erkennen konnte, mit der Begründung, diesem Text fehle «ein Minimum an Kreativität und Originalität», er sei als Gegenstand einer Urheberrechtsauseinandersetzung schlicht zu banal. Ein Pyrrhussieg, falls es jemals einen gab! Inspiriert vom Geiste dieses Richters folgen hier fünf weitere Phänomene, bei denen es aufgrund ihrer essenziellen Banalität egal ist, ob sie kopiert werden:

  1. Jede Band, die (immer noch) klingt wie Oasis.

  2. Food Bloggers. Und Vloggers. Wenig ist unorigineller als die Instagramisierung des Essens.

  3. Influencers. Sehen ohnehin alle aus, als wären sie von irgendeinem Fliessband gefallen.

  4. Bücher von Joachim Meyerhoff.

  5. Crocs. – Nein, halt, doch nicht. Das Grauenhafte ist ja nicht identisch mit dem Banalen.

Der Beitrag Zu banal erschien zuerst auf Tingler.


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